Die Gebäude Drachenburg und Waaghaus in Gottlieben sind einzigartige, architektonisch bedeutsame Baudenkmäler aus dem 17. Jahrhundert mit einer bewegten Vergangenheit und einem unvergleichlichen Charme. Angeordnet sind sie um einen der schönsten Dorfplätze der Schweiz und unmittelbar angrenzend an den Seerhein, mit einer einmaligen Aussicht auf das Wollmatinger Ried, das grösste und mit einer überaus artenreichen Pflanzen- und Tierwelt auch das bedeutendste Naturreservat am deutschen Bodenseeufer. Dieses Ensemble von eidgenössischer Bedeutung gilt es sorgfältig zu erhalten und als Gesamterlebnis mit breitem Angebot in Hotellerie und Gastronomie neu zu verankern und zu beleben. Es soll als Kraft-, Erlebnis- und Konferenzort wahrgenommen werden und zugleich auch für Familien ein attraktives Ausflugsziel sein. Damit kann der eigenständige Fortbestand nachhaltig gesichert werden. Das ist Zweck und Aufgabe der Stiftung Drachenburg und Waaghaus Gottlieben.
Das einzigartige Ensemble der historischen Liegenschaften aus dem 17. Jh. im Besitz der Hotel Drachenburg & Waaghaus AG muss saniert und modernisiert werden. Dieses Anliegen prüfte ab Mai 2019 eine Projektgruppe in Zusammenarbeit mit der Schweizerischen Hotelfachschule Luzern. Daraus entstand eine Stiftung, die als Eigentümerin der Hotel Drachenburg & Waaghaus AG heute und in Zukunft die Kosten für notwendige Bau-, Sanierungs-, Renovations- und Modernisierungs-arbeiten trägt, die ein Unternehmen dieser Branche in der Regel unmöglich finanzieren kann.
Dank einigen sehr grosszügigen Spenderinnen und Spendern und einer grossen Begeisterung in breiten Bevölkerungskreisen kam in kurzer Zeit und trotz der Einschränkungen aufgrund der Pandemie ein beeindruckendes Sammelergebnis zusammen, das erlaubte, im April 2020 die Stiftung zu errichten. Im Mai 2020 erwarb die Stiftung die Hotel Drachenburg & Waaghaus AG. Mit Mut, Entscheidungskraft und grossem Willen wurde das Vorhaben auf Basis der bis dato entwickelten Ideen angepackt. In der kurzen Zeit, die der Projektgruppe zur Verfügung stand, lag das Schwer-gewicht auf Sanierung und Renovation des Bestehenden, dies vor allem, um die finanziellen Möglichkeiten nicht zu überfordern. Leider wurde anschliessend im Zuge der genauen und vertieften Analysen festgestellt, dass die Gebäude in einem sehr viel schlechteren Zustand sind als ursprünglich erwartet bzw. von der ersten Arbeitsgruppe prognostiziert wurde. Dazu kommen noch vielfältige, sehr kostenintensive behördliche Auflagen (Denkmalschutz, Barrierefreiheit, Schutz vor 300-jährigem Hochwasser, Brandschutz, Tragwerkauslegung/Statik, Erdbebensicherheit und Lüftung).